Entscheidungsnot
Je mehr traumatisierende Erfahrungen wir in unserem Leben gemacht haben, desto mehr Persönlichkeitsanteile gibt es in uns, die wir aus unserer psychischen Einheit lösen mußten um zu überleben. Die Aufgabe unserer psychischen Einheit ist der Preis den wir bezahlen, um Situationen zu überleben, für die unsere Möglichkeiten der Stressregulation nicht ausreichen. Da sich abgespaltenen Persönlichkeitsanteile altersmäßig nicht weiter entwickeln, nehmen betroffenen Personen oft eine verwirrende Vielfalt von Bedürfnissen und Meinungen in sich wahr, die in komplette Handlungsunfähigkeit führen kann.
Es ist daher kein Wunder, wenn traumatisierte Menschen oft in Entscheidungsnöten feststecken und zu keinem eindeutigen Ergebnis kommen. Wenn anstehende Entscheidungen uns immer wieder in Bedrängnis bringen, unabhängig von der Thematik um die es geht, wird durch Entscheidungen wahrscheinlich ein früheres Ereignis berührt, das uns traumatisiert hat.
Sind wir mit einer bedrohlichen Erfahrungen konfrontiert, in der wir unsere persönliche Lage durch keine Art von Entscheidung verbessern können, werden zum Schutz alle Handlungs- und Entscheidungssysteme von unseren Überlebensmechanismen eingefroren. Die Traumatisierung ist dann mit unserer Entscheidungsnot und dem Einfrieren unserer Entscheidung verknüpft.
Jeder Vorgang sich zu entscheiden oder entscheiden zu müssen kann später als Trigger für unser früheres Trauma wirken. Je mehr Stress dabei zum Beispiel durch Zeitdruck aufgebaut wird, desto größer wird das persönliche Gefühl von Handlungs- und Entscheidungsunfähigkeit. Dieser Kreislauf läßt sich nur beenden wenn das ursprünglich traumatisierende Erlebnis bearbeitet wird. Der gesunde Kontakt mit abgespaltenen Ich-Strukturen kann die noch in Not befindlichen Persönlichkeitsanteile
befreien. Diese Entscheidung für sich selbst kann jederzeit getroffen werden.
Hintergründe zu Entscheidungsnöten lassen sich mit dem „Aufstellen des Anliegens“ sehr schnell dreidimensional sichtbar machen und bearbeiten.
Ein paar Erkennungsmerkmale und Symptome dazu:
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- Viele Stimmen mit unterschiedlichen Meinungen
- Die Anforderung zu entscheiden führt zu Stress und Handlungsunfähigkeit
- Entscheidungsunfähigkeit führt zu Delegation von Verantwortung
- Die Schwierigkeit zu entscheiden führt zu Vermeidungshaltungen
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- Ich vermeide Entscheidungen zu treffen
- Ich habe kein Gefühl für die richtige Entscheidung
- Ich verschiebe Entscheidungen weil ich nicht weiß was für mich gut und richtig ist
- Ich fühle mich von anderen Menschen bedrängt die von mir eine Entscheidung verlangen.
- Je näher der Termin für eine Entscheidung rückt, desto größer wird meine Handlungsunfähigkeit
Das gute an Entscheidungsmerkmalen und Symptomen wie die eben genannten ist, daß wir sie als Folge von etwas erkennen und annehmen können, ohne all das sofort verstehen zu müssen. Wir können jederzeit die Entscheidung treffen, Menschen zu fragen, die sich mit der Ursache von Entscheidungsnöten und Psychotrauma auskennen.
Die Identitätsorientierte Psychotraumtherapie – kurz IoPT – führt jeden Menschen individuell in seine gesunde Entscheidungs- und Handlungsfähigkeit. Die eigene, gesunde Identität geht nämlich nie verloren. Diese zu entbergen ist Teamarbeit. Probieren Sie es aus.
Gerne in unserer Praxis.